Beitragserhöhungen


Beitragserhöhungen

Das sollten Sie wissen

Beitragsanpassung

Kaum ein Begriff im Versicherungsjargon stößt auf so wenig Gegenliebe wie das Wort „Beitragserhöhung“. Alles wird teurer und jetzt möchte auch die Versicherung noch mehr! Hatte man im vergangenen Jahr keinen Schadensfall, ist es natürlich umso schwieriger nachzuvollziehen, wieso man mehr zahlen soll. Wir geben Ihnen auf den folgenden Seiten einen grundsätzlichen Einblick in diese Thematik. Als Versicherungsnehmer sind Sie Teil eines Kollektivs, das gemeinsam für die Schäden Einzelner aufkommt. Dieser Grundgedanke des solidarischen Füreinander-Eintretens wird leider nur zu leicht außer Acht gelassen. Wir zahlen alle gemeinsam – der Versicherer verteilt das Geld im Grunde nur, übernimmt Verwaltung und die Abwicklung und rechnet aus, mit wie viel Beitrag sich der Einzelne am Gesamttopf beteiligen muss.

Einer für Alle - Alle für Einen!

Der Leitsatz der „Drei Musketiere“ passt wie kein zweiter auf die Kalkulation eines Versicherungsbeitrags. Schon in den frühesten Formen des Versicherungswesens ging es stets darum, dass viele gemeinsam das Risiko des Einzelnen tragen und man sich so gegenseitig absichert. Diese einfache Idee wurde über die Jahre mit der Berücksichtigung von individuellen Risikomerkmalen kombiniert, um die Prämie für den einzelnen Kunden fairer zu gestalten. Fairer bedeutet hier nicht preiswerter. Vielmehr ist es nur fair, dass beispielsweise ein Vielfahrer mit 30.000 km jährlicher Fahrleistung mehr für seine Kfz-Versicherung zahlen muss als ein Kunde, der seinen Wagen für kaum mehr als die wöchentliche Fahrt zum Einkaufen nutzt. Je weniger ein Fahrzeug bewegt wird, desto unwahrscheinlicher ist es, damit einen Schaden zu verursachen. Bedenken Sie im Weiteren also bitte immer, dass Sie mit tausenden anderer gemeinsam in den gleichen Risikotopf einzahlen. Ihr Beitrag mag zwar steigen – aber das ist immer noch deutlich günstiger, als wenn Ihnen z. B. Ihr Haus abbrennt und Sie den Wiederaufbau alleine stemmen müssten. So zahlen alle gemeinsam den Schaden.

„So viele Schäden kann es doch gar nicht gegeben haben...!“

Gerade dann, wenn man selbst keinen Schaden erlitten und auch niemanden im Bekanntenkreis hat, der betroffen war, lässt man diese eigene Erfahrung gerne als allgemeingültig in die Meinungsbildung einfließen. Bei Versicherungstarifen, die ja meist bundesweit bei Kunden „im Einsatz“ sind, gibt es einfach sehr große Unterschiede. So individuell der einzelne Kunde ist, so individuell ist auch seine persönliche Risikosituation. Allerdings lässt sich das individuelle Risiko nur teilweise bei der Kalkulation der Versicherungsprämie berücksichtigen. Es braucht einfach eine Gruppe gleichartiger Risiken, um einen Versicherungstarif zu kalkulieren. Rechnet man für jeden Kunden einzeln, hat das Auswirkungen auf die Höhe der Prämie, die dann entsprechend höher ausfällt, da nun auf das Risiko des Einzelnen und nicht auf die Gesamtheit der Versicherten abgestellt wird. Wie oben bereits erwähnt: Alle für einen, einer für alle. Der Versicherungsbeitrag wird so kalkuliert, dass er vor allem zur Deckung zweier großer Bereiche ausreichen muss: Kosten und Schäden. Kosten lassen sich in der Branche nur zu einem gewissen Maß noch reduzieren. Wird weiter am Service gespart, merken Sie als Kunde dies ganz unmittelbar: Externe Call-Center mit ungelernten Zeitarbeitern sollen dann auf Ihre individuellen Fragen antworten und kompetent beraten. Das kann nicht funktionieren! Auf den Bereich der Schadenhöhe hat der Versicherer nur wenig Einfluss. Schäden werden schon deshalb immer kostspieliger, da sich hier die allgemeine Preissteigerung niederschlägt. Diese beiden Bereiche lassen sich zusammen in der sog. „Schaden-Kosten-Quote“ auswerten. Dieser Begriff bezeichnet in der Versicherungswirtschaft das Verhältnis von Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und Versicherungsleistungen zu den gezahlten Prämien. Ist die Schaden-Kosten-Quote größer 1 (oder als Prozentwert größer als 100 %), so bedeutet dies einen Verlust für den Versicherer. 

„Was geht mich der Kapitalbedarf der Versicherer an?“

Ohne ausreichendes Kapital kann ein Versicherungstarif nicht mehr funktionieren. Im Extremfall würde das bedeuten, dass versicherte Schäden einfach nicht mehr bezahlt werden können. Damit dies verhindert wird, muss jeder Tarif vor seiner Markteinführung vom Bundesamt für Finanzdienstleistung (BaFin) genehmigt werden. So soll sichergestellt werden, dass die ursprünglich angesetzte Kalkulation überhaupt funktionieren kann. Damit ein Tarif seine Lebensfähigkeit auch dauerhaft behalten kann, wird jährlich von unabhängigen Treuhändern überprüft, ob es einer Beitragserhöhung bedarf oder nicht. Eine Beitragserhöhung spiegelt in erster Linie also immer wider, was dem Versichertenkollektiv, das sich einen Versicherungstarif teilt, übers Jahr widerfahren ist. Daher muss man eine Beitragsanpassung – die Mehrkosten mal ausgeblendet – eigentlich als etwas gutes ansehen. Sie zeigt, dass der Tarif noch fuktioniert, Schäden dort versicherter Personen übernommen wurden und man daran interessiert ist, ihn lebendig zu halten.

„Die wollen doch alle nur Geld verdienen!"

Versicherer sind auch nur Wirtschaftsunternehmen, die nach Möglichkeit einen Gewinn erwirtschaften wollen. Die Erwartungshaltung, Geld für seine Arbeit zu bekommen, wird Ihnen ebenso wenig fremd sein, wie auch uns. Fast jeder möchte etwas mit seiner Arbeit verdienen. Das darf man als normal ansehen. Der Gewinn der Versicherer stammt zunehmend aber weniger aus dem Versicherungsgeschäft selbst – und noch viel weniger aus dem Privatkundengeschäft. Gewinne werden zunehmend aus Kapitalanlagen und den Erträgen aus Liegenschaften erwirtschaftet. Ein Blick auf die vorangegangenen Diagramme erklärt sicher, warum.

Nicht schön, aber nötig

Niemand freut sich, wenn er für eine gewohnte Leistung plötzlich mehr zahlen muss. Es macht auch keinen Sinn, zuviel für eine Prämie zu zahlen, die es in vergleichbarer Qualität auch preiswerter gibt. Seien Sie sich gewiss, dass wir hier für Sie tun, was in unseren Möglichkeiten liegt, und für Sie vergleichen. Wir müssen Sie allerdings auch um Verständnis bitten, wenn wir Ihnen mit Blick auf Preis und Leistung keinen Wechsel empfehlen bzw. anbieten möchten, um eine Verschlechterung im Leistungsumfang oder der Abwicklungsqualität des Versicherers zu verschulden.

Unsere Lösungen

Nutzen Sie unsere Expertise und Rahmenverträge um Beitragsanpassungen so gut es geht zu vermeiden. Beispielsweise können Sie Ihr Sonderkündigungsrecht in der KFZ-Versicherung nutzen und unseren Sondertarif buchen.

  • - 5% Prämie
  • Premium-Leistungen
  • unbegrenzte Kilometer Laufleistung
  • keine Fahrerbeschränkung
  • und vieles mehr

Sehr gerne stehen wir Ihnen für alle Fragen rund um die Beitragsanpassung zur Verfügung!

 

 

 


Autoren


Marcel Knauß

Leiter Marketing & Vertrieb

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